Blogparade | Worüber lachst du?
Leben. Schreiben. Eierkuchen…das ist der Untertitel von Vera Nentwichs Blog, deren aktuelles Buch „Tote Models nerven nur“ ich übrigens gerade begeistert lese. Vera ist eine Autorin, die ihre Leser/innen nicht nur in fiktive Welten entführt, sondern sie durch ihren Blog auch in ihre Arbeit als Schriftstellerin, in ihre Gedankenwelt und auch ein bisschen in ihr Leben, blicken lässt. Als ich sie im letzten Jahr kennenlernte, war ich direkt begeistern von ihrer Authentizität, ihrem Selbstbewusstsein und vor allem…ihrem Humor. Also hat es mich nicht sonderlich überrascht, als sie letzten Monat die Blogparade „Worüber lachst du?“ gestartet hat.
Tja…und worüber lache ICH nun? Als erstes: Ich lache sehr sehr gerne. Lachen befreit, macht glücklich, bringt die Augen zum Leuchten und lässt von Innen strahlen.
Lachen macht schön.
Aber nicht nur das…Lachen ist auch Medizin. Wir merken selbst, dass Lachen gut für Körper und Seele ist. Lachen lässt uns tiefer und schneller atmen und füllt die Lungen mit mehr Sauerstoff. Das Glückshormon Endorphin wird vermehrt ausgeschüttet, während die Stresshormone auf Tauchstation gehen. Lachen produziert Abwehrstoffe, die unser Immunsystem stärken. Lachen ist nicht nur Sport für das Gesicht, sondern für viele Bereiche des ganzen Körpers. Lachen verbrennt Kalorien und ist ein Schmerzmittel ohne Nebenwirkungen und beschützt unsere Psyche vor Nachwirkungen schlimmer Ereignisse.
Dabei fällt mir ein Autounfall ein, in den ich involviert war. Ich war etwa 18 Jahre alt. Mein damaliger Freund hatte gerade seinen Führerschein bekommen und wir waren Abends bei starkem Regen auf einer Landstraße unterwegs. In seinem jugendlichen Leichtsinn war er viel zu schnell, so dass der Wagen in einer starken Kurve plötzlich ausbrach, sich in der Luft überschlug und auf der Beifahrerseite (also auf meiner Seite) auf einem Feld liegen blieb. Wir hatten damals mehr Glück als Verstand. Da es schon sehr lange geregnet hatte, fing der matschige Boden uns wie ein Luftpolster ab. Und jetzt kommt’s! Ich war nicht in der Lage, aus dem Wagen zu klettern, weil ich von einem minutenlangen Lachflash wie paralysiert war. Ich lag also unten im Auto auf der Beifahrertür und lachte wie eine Irre. Interessanterweise kann ich mich nur noch an das entsetzte Gesicht meines Freundes erinnern. Später erzählte er mir von seiner Angst um mich. Ich muss einen entsetzlichen Anblick geboten haben. Nach einigen Minuten hat das Lachen nachgelassen, ich kletterte, zwar zitternd vor Kälte aber völlig unverletzt, heraus und brachte die ganze Geschichte sachlich und ruhig hinter mich.
Ich bin mir sicher, dieses Lachen hat mich vor negativen Nachwirkungen des Unfalls bewahrt. Im Gegensatz zu meinem Freund hatte ich später keine Probleme mit dem Autofahren. Er brauchte Wochen, um sich wieder hinter das Steuer zu setzten.
Lachen ist für mich also ein Schutzmechanismus. Doch worüber kann ich noch lachen?
– Unübertroffen ist für mich das Lachen mit Kindern. Wenn ein Kind, besonders das eigene, mich zum Lachen bringt, habe ich das Gefühl, dass ich von der plötzlichen Menge Glückshormone platzen könnte.
– Ich lese gerne humorvolle Bücher mit Happy End! Wenn ich beim Lesen laut auflache, aber auch vor Glück Tränen vergieße, und meine Familie mich irritiert anschaut…das liebe ich! Ich finde es oft ungerecht, wenn leichte und lustige Literatur als banal und trivial „beschimpft“ wird. Wenn mich ein Buch dazu bringt laut loszulachen, dann ist es für mich ein kleines Meisterwerk, denn nichts ist schwerer, als die Menschen zum echten Lachen zu bringen. Ob mit geschriebenem Wort oder bewegten Bildern.
– Ich liebe Komödien, aber auch spannende Geschichten mit Humor. Ich liebe Serien, wie zum Beispiel „Modern Family“, die einen kuriosen Alltag darstellen, mit dem man sich ein klein wenig identifizieren kann. Lebensnah ist da das Stichwort.
– Natürlich bin ich auch nicht vor Schadenfreude sicher. Manche Situationen sind wirklich zu komisch, obwohl sich die andere Person teilweise böse verletzt. Aber gerade das sind die lustigsten Szenen in Komödien. Ich habe mich schon oft gefragt, warum das so ist…ich glaube auch da wieder an einen Schutzmechanismus. Die Erleichterung darüber, dass es uns selbst nicht passiert.
– Ich liebe lustige Bilder und Comics.
– Besonders lache ich gerne mit Menschen, die sich selbst aufs Korn, sich nicht zu ernst und nicht jedes Wort auf die Goldwaage nehmen und mit denen man einfach nur albern sein kann.
– Ich lache gerne über mich selbst! Oh ja, da gibt es sehr oft etwas zu lachen! Ich trete gerne von einem Fettnapf in den anderen, bin gerne ziemlich verpeilt und laufe auch manches Mal wie ein Trampeltier durch die Welt.
– Zur Zeit ist es besonders lustig, da ich seit Weihnachten nicht mehr richtig sehen kann. Ist nicht lustig, wird sich der ein oder andere denken, aber ich werde nun mal alt und man muss es halt so nehmen, wie es ist. Und da es etwas dauert mit einer Brille und Arzttermin und so, passieren mir lauter lustige Sachen. Letztens z.B. nahm ich nur zwei anstatt drei Eiern für den Kuchen und wunderte mich, warum er nicht so hoch wurde, wie er sollte; oder warum mir mein Mann dieses Hand-Emoticon, mit dem Zeigefinger nach oben, per Whats App schickt, was sich mit provisorischer Lesebrille als Stinkefinger (ja ja, wir sind immer so nett zueinander 😉 ) entpuppt hat; oder wenn ich mit der Nase am Bildschirm klebe, um etwas zu entziffern…Comedy pur!
Übrigens ist das auch der Grund, warum ich seit Anfang des Jahres so wenig veröffentlicht habe. Wenn man nicht mehr weiß, ob die Fotos wirklich unscharf sind oder ob man sie nur unscharf sieht…ja lacht ruhig, wirklich! Ist ja schon irgendwie lustig.
Im Grunde gibt es da draußen eine ganze Welt voller Momente, über die man lachen, oder zumindest lächeln, kann. Nicht alle lachen über das gleiche und vieles wird zu ernst genommen. Manchmal steckt man auch in Lebenssituationen, in denen nur schwer etwas ein Lächeln entlocken kann. Aber so ist das Leben, denn genauso wie das Lachen, gehört das Weinen zu unserem Alltag. Ob vor Freude oder aus Trauer. Wichtig ist, dass wir Menschen um uns haben, die uns wieder etwas Freude schenken…
…denn am Ende sollten wir einfach nur Lachen…oder zumindest lächeln.
Liebe Vera, vielen Dank für dieses Thema! Schon beim Schreiben, musste ich in einer Tour grinsen oder laut lachen, da ich mich an die ein oder andere Situation aus dem Leben (eine kommt mir in den Sinn, aber wenn ich die hier erzähle würde ich bestimmt sofort verhaftet werden…lalala), oder aber an schöne Szenen aus Büchern und Filmen, erinnert habe. Da vergisst man kurz die laufende Nase und sieht auch den in Strömen prasselnden Regen nicht mehr als so schlimm an.
Und wie ist es mit euch? Was bringt euch zum Lachen? Wenn ihr Lust habt, dann macht doch mit bei Veras Blogparade. Schreibt über das Lachen! Entweder hier als Kommentar oder als Artikel in eurem Blog, wenn ihr einen habt. Aber im Grunde geht es nur um eines…
…wir müssen mehr Lachen 😀
Quellenangaben: Wikipedia
2 Comments
Vera Nentwich
Liebe Monika,was für besondere Einblicke. Die Geschichte mit dem Unfall geht zu Herzen. Es gibt ja auch eine art panisches Lachen, oder?Aber sag mal, wieso kannst du plötzlich seit Weihnachten nicht mehr gut sehen. Normalerweise geht soetwas doch eher schleichend und nicht von einem Tag auf den anderen.Ach ja, wie machst du das nur immer so toll mit deinen Fotos? Ich bin ja sowas von neidisch.Vielen, vielen Dank, dass du bei der Blogparade dabei bist.Herzlichen Gruß,Vera
Monika
Ja, bei dem Unfall hatten wir wohl eine ganze Armee Schutzengel an der Seite. Und der Augenarzt sagt tatsächlich, dass es auch sowas gibt…diese plötzliche Verschlechterung der Sehkraft. Aber ist ja wieder typisch für mich…kann ja nix normal ablaufen ;-). Vielen Dank auch für deine lobenden Worte <3. Das mit den Fotos…lange Nächte voller Learning by Doing Momente :-D. Liebe Grüße