My Life

Eine Dunkelkammer, Smartphones und das schlechte Gewissen…

Lange ist es her…dass ich mich intensiver mit Fotografie beschäftigt habe. Vor ca. 16 Jahren nahm ich an einem Kurs in der Volkshochschule teil, bei dem wir auf die herkömmliche Weise entwickeln durften. In der Dunkelkammer, mit diversen Chemikalien (fragt mich bitte nicht, was es war…ich kann es aber gerne für euch nachschauen ;)), und natürlich einem richtigen Film, den man in der dunkelsten Finsternis, quasi blind, aus der Dose friemeln musste… aber seht selbst, die Anleitung habe ich noch gefunden:

 

Ich empfand es als sehr aufregend, besonders den Moment, in dem das abgelichtete Motiv auf dem Fotopapier wie von Geisterhand erschien und ich vorher noch nicht wusste, wie die Aufnahme geworden ist. Damals, geradezu gefesselt von dieser Technik, legte ich mir sogar ein gebrauchtes Entwicklungsgerät samt Zubehör zu. Leider ist es schnell im Keller unter einer dicken Staubschicht verschwunden, da wir damals keinen Platz für eine Dunkelkammer hatten. Mein Interesse schlief deutlich ein und in der Zwischenzeit überschwemmten digitale Kameras den Markt, an denen ich auch nicht vorbeikam.

 

 

Doch seit kurzem hat mich das Fotografieren wieder gepackt. Für meinen DaWanda-Shop muss ich Produktfotos schießen und mit jedem Schmuckstück soll es noch perfekter werden. Aber der ausschlaggebende Moment war, als ich mit Instagram angefangen habe. Und dann wurde auch noch meine Kamera bei einem Einbruch gestohlen und selbstverständlich musste schnellstens eine Neue her. Vielleicht jetzt doch eine andere? Eine bessere? Auf der Suche haben auch einige neue Objektive mein Interesse geweckt: „Ooohh, damit könnte ich dieses und jenes ausprobieren“ dachte ich nicht selten mit leuchtenden Augen.
Fast überall wo ich stehe und welchen Weg ich einschlage, ob im Supermarkt, im Park, wenn ich aus dem Fenster schaue, beim Kochen und Autofahren…überall blinzeln mich
mögliche Motive an. Und jedes Mal denke ich…gerade jetzt hast du die Kamera nicht dabei!!! *grummel*. So wie hier, letztes Wochenende im Düsseldorfer Medienhafen.
 
Aber Gott sei Dank leben wir im Smartphone-Zeitalter…da ist so ein Foto schnell geschossen, nicht so ausgiebig und überlegt, wie ich es vielleicht gerne hätte, aber ich habe mein Fotografen-Seelchen beruhigt und hatte meine Motive.
Mit den unterschiedlichsten Apps zaubere ich den dramatischen Effekt, den ich vor Jahren noch mühsam mit Belichtung, Iso und einem zehnminütigen (mindestens!) Suchen nach der richtigen Perspektive erreicht habe. Mit „Suchen“ meine ich, sich in Zeitlupe und in Milimeterschritten um mein Objekt der Fotografie-Begierde zu bewegen, um ja
nicht den richtigen Lichteinfall, Bildausschnitt oder die perfekte Perspektive zu verpassen. Bedenkt bitte, dass ich eine blutige Anfängerin war (mittlerweile bin ich zum Laien aufgestiegen  *yeah*). Aber es hat Spaß gemacht und als ich dann das Ergebnis endlich in Händen hielt, war ich stolz wie Oscar!!!
Beim durchblättern eines alten Orders bin ich auf wunderbare schwarz/weiße Aufnahmen von einem Foto-Exkurs gestoßen, den wir damals zusammen gemacht haben. Jahrelang schliefen sie in einer Metallkiste vor sich hin und das böse schlechte Gewissen pochte nun entschlossen an meine Tür. Wie stolz bin ich damals gewesen, so schöne Fotos entwickelt zu haben und wie schnell habe ich sie vergessen…
Auf jeden Fall werden sie jetzt nicht mehr in die Metallkiste wandern. Und jetzt freue ich mich darauf, mein Smartphone und meine DSR Kamera in Zukunft so richtig zum Qualmen zu bringen…
Habt einen schönen Tag
Eure Monika

2 Comments

  • Anonym

    Schon wieder so ein toller Post, bei dem man ständig denkt: woher weiß sie, was ich toll finde und gerne mache.Bin schon jetzt ein glühender Fan deines Blogs!!!! Mach bloß weiter so.LG Martina

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