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#wasanderswäre | Was wäre anders, wenn ich ein Mann wäre…

{Kolumne}

Was wäre anders in meinem Leben, wenn ich ein Mann wäre? Dieses Stöckchen hat mir Nic von Luzia Pimpinella vor Kurzem zugeworfen und ich habe es, neugierig wie ich bin, aufgefangen und sofort behalten. Also vielen Dank fürs taggen.

Was wäre anders in deinem Leben, wenn du ein Mann wärst?

Eine wirklich interessante Frage, die mich in den letzten Tagen nicht losgelassen hat. Grundsätzlich finde ich, dass Männer körperlich einige Vorteile haben. Auch wenn sie vielleicht kleiner und untrainiert sind, haben sie oft mehr Kraft. Wenn ich ein Mann wäre, wäre ich nicht immer auf Hilfe angewiesen oder müsste mich abmühen, wenn gerade niemand da ist.

Ich glaube, dass ich nicht soviel „emotionalen Müll“ mit mir rumtragen würde…Männer können, glaube ich, schneller mit Geschehenem abschließen, während ich als Frau mir noch Wochen später Gedanken darüber mache, ob ich nicht hätte anders reagieren können.

Auf die Periode könnte ich gut verzichten…ich denke, mein Leben wäre ohne die monatliche Verwandlung in ein Hormonmonster viel entspannter. Und ich war schon in vielen Situationen, in denen ich mir gewünscht habe, mich im Stehen erleichtern zu können (als Mann würde ich wohl eher pinkeln oder so sagen). Typen, die sich „mal eben“ an einen Baum oder Busch stellen, werden nicht so schnell belächelt, wie wir Mädels, die umständlich mit entblößtem Hintern in die Hocke gehen müssen, immer mit dem Gedanken, da könnte jetzt jemand um die Ecke kommen. Das ist echt soooo unfair!

Als Mann wäre ich wahrscheinlich noch sturer, als ich es jetzt schon als Frau bin. Ganz bestimmt sogar 😉 .

Was tust du nur deshalb, weil du eine Frau bist?

Hinter anderen herräumen. Hauptsächlich in der Familie, aber ich habe mich auch schon mal woanders dabei erwischt. Vielleicht ist es so ein Mutter-Gen, dass uns dazu antreibt. Wir wollen unser Nest sauber und gemütlich halten. Allerdings möchte ich damit nicht allen Männern unterstellen, dass sie unordentlich sind…oder so…ähem, also nicht falsch verstehen.

Weil ich eine Frau bin, kann ich mehrere Sachen auf einmal tun. DAS ist Fakt. Fotos bearbeiten, im Kopf die To-Do-Liste durchgehen und gleichzeitig mit der Schwiegermutter telefonieren…kann ich!

Aber, ich muss auch gestehen, in manchen Dingen bin ich altmodisch. Zum Beispiel habe ich nichts dagegen, wenn der Mann mir die Tür aufhält und mir den Vortritt lässt; mir in die Jacke hilft. Diese netten Kleinigkeiten finde ich eigentlich sehr charmant. Mal abgesehen davon, dass es schon komisch aussehen würde, wenn ich als 1,66 m Frau einem sehr großen Mann in den Mantel helfe… Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich als Teenie süchtig nach den Filmen der 50er und 60er Jahre war, hihi. Wer weiß das schon 😉 .

Welche Dinge lässt du lieber, weil du eine Frau bist?

Ich schleppe selten freiwillig schwere Dinge, wenn es sich vermeiden lässt. Hier gebe ich definitiv das Weibchen. Allerdings bin ich körperlich einfach nicht in der Lage „mal eben“ einen 25 kg Koffer in meinen hohen Kofferraum zu heben (da haben wir es wieder…ich will die Kraft, die Männer von Natur aus haben).

Ich versuche es auch zu vermeiden, alleine im Dunkeln irgendwo rumzulaufen, wo ich mich nicht sicher fühle. Da bin ich ein großer Schisser. Leere Parkhäuser sind für mich der Horror. Männer sind vielleicht cooler oder mutiger oder sie tun auch nur so und haben dadurch eher eine „Rühr-mich-nicht-an-sonst-bekommst-du-eins-auf-die-Nuss-Ausstrahlung. Keine Ahnung.

Durch welches Klischee fühlst du dich persönlich beeinträchtigt?

Ha! Da gibt es etwas, das mich tierisch nervt: Ich habe einen Ford Explorer, mein absolutes Lieblingsauto. So. Er heißt übrigens MoMo…nur so am Rande. Diesen haben wir vor Jahren bei einem Pfandleiher günstig erstanden. Das Auto war wirklich in einem optisch desolaten Zustand. Total verdreckt, mit einigen kleinen Beulen an der Seite und im hinteren Bereich der Fahrerseite war eine dicke fette Schramme. Ich weiß noch, ich habe damals ernsthaft nach Einschusslöchern gesucht…man weiß ja schließlich nie, ne?
Aber mein Mann war da sehr entspannt, da er sich mit Autos auskennt. Wie dem auch sei…nach einer ordentlichen Wäsche und kleineren Reparaturen war das Auto wieder total schick und ich happy…abgesehen von dieser dicken fetten Schramme an der Fahrerseite!!! Ähem…ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an den Mann…(Klischee, ja ich weiß!)
Was glaubt ihr, was die Leute (übrigens Männer UND Frauen) glauben, wer die Schramme fabriziert hat? Na? 😉 Die Antwort könnt ihr euch sicherlich denken…pfff!!!

In welcher Situation war es von Vorteil, zu einer Gruppe Frauen dazuzugehören?

Hmmm…ich überlege, ob ich jemals in so einer Situation war…

Ich finde es jedenfalls schön, wenn ich mit Mädels stundenlang, bis tief in die Nacht, über Gott und die Welt quatschen, lachen und albern sein kann. Manches muss nämlich unter Mädels bleiben. Genauso, wie die Jungs auch so ein eigenes Männer-Ding brauchen.

Aber auf Dauer bin ich lieber in gemischten Gruppen. Vielleicht, weil ich drei Jahre jeden Tag nur mit Mädels meine Ausbildung gemacht habe…das war irgendwann echt anstrengend. Ich habe aber auch mal als einzige Frau in einer IT-Abteilung gearbeitet…was soll ich sagen…ich glaube, ich wurde noch nicht mal von meiner Mutter als Kind so betüddelt, wie in diesem Job.

Gibt es Situationen, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt?

In der Liebe natürlich! Jedenfalls SOLLTE es heutzutage keine Rolle spielen. Leider ist es immer noch nicht in alle Köpfe durchgedrungen, dass die Liebe hinfällt, wo sie nun mal hinfallen will.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass das Geschlecht in den meisten Situationen keine Rolle spielt, Ob im Beruf, im Haushalt oder in der Partnerschaft. Männer und Frauen gehen die Dinge vielleicht nur anders an. Während Frauen zum Beispiel Probleme (nicht nur untereinander) ausdiskutieren müssen, hauen sich die Jungs kurz auf die Nase und gehen dann ein Bier zusammen trinken (überzogen dargestellt…oder doch nicht?)

In Modefragen spielt das Geschlecht auch kaum noch eine Rolle. Männer tragen auch schon mal Röcke und lange Haare sowieso, Frauen rasieren sich den Kopf kahl und fühlen sich in Hosen am wohlsten.

Ich merke gerade, dass ich hauptsächlich die klassischen Unterschiede genannt habe…hmmm….aber mehr ist es ja nicht…schließlich unterscheidet uns ja nur ein kleines, winziges Chromosom.

So. Jetzt heißt es…wie bei so einem spaßigen Staffellauf…das Stöckchen weitergeben. Auch wenn die ein oder andere jetzt die Augen verdreht…ich finde gerade diese Frage sehr spannend und natürlich müsst ihr nicht…könnt aber…auf jeden Fall würde ich mich sehr darüber freuen, wenn ihr das Stöckchen greift und euch darauf einlasst:

Miri von Miris Jahrbuch

Janine von Schnin’s Kitchen

Maren von Minza will Sommer

Kirsten von Knightlyart

Berit von Marmeladekisses

Andrea von Miss Konfetti

Ach ja…den Ursprung für diese Frage findet ihr HIER. Falls es noch jemanden gibt, der dieser Frage nachgehen möchte, dann fühlt euch einfach angesprochen und macht mit.

Und jetzt interessieren mich brennend eure Meinungen dazu. Ich freue mich also wieder sehr über eure zahlreichen Kommentare.

Genießt den Tag <3
Monika

2 Comments

  • Kirsten R.

    Woooaaaah, du hast mich getaggt, Monika!Ich verfolge diese Reihe schon lange und bin über eure Gedanken dazu immer ganz angetan. Natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht und werde es versuchen die nieder zu schreiben. Deinen Artikel finde ich hervorragend und deine Fotos sensationell. So Frau, einen schönen Tag und liebe Grüße,Kirsten

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