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WHITE DINNER FOR TWO – Teil 2 – Pavlova

Ich weiß, ich weiß…am Ende des letzten Artikels „White Dinner for two“ im Zuge des White Dinner Events von Tina’s Tausendschön habe ich schon angedeutet, dass noch der Nachtisch folgen wird und nun habe ich mir dafür doch so viel Zeit gelassen. Jetzt aber will ich euch nicht mehr auf die Folter spannen, denn…TROMMELWIRBEL…ich präsentiere euch hiermit meine allerallererste Pavlova! Jawoll!!!

Wie der ein oder andere vielleicht weiß, liebe ich alles, was mit Baiser zu tun hat. Baiserhäubchen auf Tartes, Meringuées zum Sofortvernaschen und natürlich die frische Baisermasse, die ich dann genüsslich von Löffeln, Schneebesen und aus Schüsseln schlecke. Schon allein die Herstellung macht mich glücklich…wenn aus dem wabbeligen und nicht sehr schönen Eiweiß nach und nach eine schneeweiße wolkenähnliche Substanz entsteht, die in der Sonne glänzt und in Form bleibt, wie der Schneebesen sie gerade verlassen hat. Und wenn dann nach über einer Stunde im Ofen die Geduld belohnt wird mit einer knackigen weißen Hülle und einem noch weichen Kern, befinde ich mich, mal wieder, im kulinarischen Himmel und tanze mit den Baiserengeln Walzer.

Deshalb lag es sehr nahe, dass ich zu einem White Dinner eine Pavlova machen würde. Sehr klassisch und sehr weiß. Doch ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht eine klitzekleine Kleinigkeit anders machen würde…müsste. Das einzige, das mich in der Vergangenheit daran gehindert hat diese weiße Lady herzustellen, ist der Haufen Schlagsahne. Ich mag einfach überhaupt keine Schlagsahne. Vielleicht im Kaffee oder tiefgefroren unter einem Spaghetti-Eis-Berg. Also musste ich den fettigen Schlag entkräften und ihm eine zart-süße Note verpassen. Und dabei ist eine, wie ich finde, grandiose Pavlova entstanden, die vor Begeisterung Pirouetten drehte, denn sie hat ihren (meinen) liebsten Tanzpartner bekommen…die Zitrone in Form von Lemon-Curd. Hier also mein Rezept für einen krönenden Abschluss meines White Dinners:

Zitronen-Pavlova mit weißem Pfirsich  weißer Nektarine

Zuerst stellt ihr den Lemon-Curd her…das Rezept findet ihr HIER. Sobald dieses vollständig abgekühlt ist, fangt ihr mit der weißen Lady (ca. 16-18 cm Durchmesser) an. Dafür braucht ihr:

1- 2 Bio-Zitronen
2 Eiweiß
140 g Zucker
1 – 2 weißfleischige Pfirsiche Nektarine
euren selbstgemachten Lemon-Curd
1 Becher kalte Schlagsahne

Die zwei Eiweiße über einem heißen Wasserbad steifschlagen und dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Weiterschlagen bis der Zucker sich aufgelöst hat, dann runternehmen und weiterschlagen bis die Baisermasse abgekühlt und schön fest und glänzend geworden ist. Stellt den Backofen auf 90 – 100 Grad und macht auf einem Backblech (Backpapier nicht vergessen) eine kreisrunde Form aus dem Baiser. Mit einem Esslöffel drückt ihr die Masse dann von Innen nach Außen, so dass eine Mulde entsteht. Für etwa 15 Minuten ruhen lassen, bis die Oberfläche etwas fester geworden ist, sich sozusagen ein Häutchen gebildet hat. Dieses sorgt dafür, dass es Außen später schön knusprig wird (übrigens ein Tipp von der bezaubernden Aurélie Bastian). Nach der Wartezeit die Pavlova für 1 3/4 – 2 Stunden in den Backofen schieben. Das Gerät ausstellen und die Pavlova im Backofen abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Pfirsiche Nektarinen entsteinen, häuten und in mundgerechte Würfel schneiden. Mit frisch gepresstem Zitronensaft vermischen, damit das Fruchtfleisch nicht braun wird.

Sahne steif schlagen.

Auf den Boden der Mulde dann etwa 1 – 2 cm hoch Lemon-Curd verteilen. Schlagsahne darüber häufen. Und jetzt lasst ihr die Sahne mit der Zitrone tanzen, indem ihr drei/vier Kleckse Lemon-Curd im Kreis auf der Sahne verteilt und diesen dann mit einem Messer Spiralförmig in die Sahne zieht.

Durch das Lemon-Curd tritt der „Fettgeschmack“ in der Sahne etwas in den Hintergrund. So mag ich es sehr gerne.

Eine Handvoll Pfirsichwürfel Nektarinenwürfel on Top setzen und das ganze mit Puderzucker und Zitronenabrieb aromatisieren.

Und wenn dieses Kalorienbömbchen fertig vor euch steht…Hach!!!!! Wie soll ich es beschreiben? Der ungesunde Egoismus klopft auf die Schulter und reibt sich die Hände? „Nein, nein…die geben wir nicht her, die essen wir ganz alleine“ flüstert er euch ins Ohr? Ja, ja…da müsst ihr wirklich stark bleiben…sag ich mal so…

 

Außen knusprig und innen schön fluffig

„Vorsichtshalber“ stellt ihr am besten noch ein Schüsselchen Lemon-Curd dazu, denn es kann ja nicht schaden, noch einen Extraschlag von dieser fruchtigen Leckerei dazu zu genießen.

Hier sieht man besonders schön, wie knusprig das Äußere der Pavlova ist

Ich hoffe, mein WHITE DINNER FOR TWO hat euch gemundet: HIER geht es nochmal zum Hauptgericht mit Zitronen-Risotto und Knoblauch-Seeteufel. Und schaut noch bei der lieben Tina vorbei (link oben), das Event läuft noch bis Ende des Monats…also falls ihr auch noch Lust auf ein White Dinner habt…

Habt einen schönen Tag
Monika

NACHTRAG: Das kommt davon, wenn man Blogposts mitten in der Nacht schreibt. Natürlich meinte ich die Nektarine und nicht den Pfirsich…obwohl ich ehrlich gesagt keinen Unterschied bei den beiden sehe, außer bei der Schale. Google sagt, die Nektarine ist eine Mutation des Pfirsichs, aber auch, dass es eventuell eine Kreuzung von Pfirsich und Pflaume sein könnte. Wie auch immer, beide Sorten gibt es mit weißem Fruchtfleisch, ist also egal welche man für dieses Gericht verwendet. Nur schön süß sollten sie schon sein, aber nicht überreif, sonst bekommt ihr die Haut schlecht runter.

 

6 Comments

  • Lady Stil

    Hi Monika,wie verlockend, Baiser! Hab ich heute noch vorgestanden, allerdings vor der Fertigvariante!Pfirsiche mag ich nicht – wegen ihrer Schale, dieses pelzige, uaaah! Nektarinen hingegen!Ok, hast mich überredet….ich mach das auch mal! Hört sich einfach zu lecker an! (Verdammt, ich wollte kürzertreten!)Liebe Grüße,Moni

    • Monika

      hahaha…deswegen kaufe ich ja auch Nektarinen, weil ich das Pelzige nicht mag. Aber für die Pavlova solltest du sie sowieso schälen…oder einfach andere Lieblingsfrüchte nehmen. Die Nektarinen sind zur Zeit die einzigen Früchte, die einigermaßen hell sind, was natürlich viel besser zu einem White Dinner gepasst hat und ich mag sie auch sehr gerne. Melde dich, wenn du sie gemacht hast.Danke und liebe Grüße <3

  • Katja von Stilettos & Sprouts

    Haaaach, das ist aber auch hübsch geworden! Junge, Junge!! 🙂 Sehr zauberhaft sieht es aus. Und das Tänzchen von Lemon Curd mit Schlagsahne umschreibt das Ganze sehr liebevoll und auch anschaulich. Prima! <3Ob nun Nektarine oder Pfirsich…pfff… für mich ist da außer der Schale auch kaum ein Unterschied. Das darf man wahrscheinlich als Blogger gar nicht so sehen, hihihi, aber ist die Wahrheit. Lecker ist beides. Aber Nektarine schreibt sich einfacher als Pfirsich, finde ich! :-DLiebe Monika, hab noch einen schönen Tag!Liebe Grüße zu DirKatja

    • Monika

      Danke für die lieben Worte, Katja <3 . Und es ist soooo lecker!!! Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber isso 😀 . Und ja, eigentlich ist es auch egal, ob Nektarine oder Pfirsich…aber ich wusste jetzt auch nicht, ob es die weißen Pfirsiche bei uns gerade gibt. Keine Ahnung…ich kaufe ja am liebsten die glatthäutige Nektarine *hihi*Dir auch einen schönen Tag…scheint ja wieder die Sonne…hurraaa!

    • Monika

      Liebe Leni, versuch es unbedingt mal. Es ist gar nicht so schwer. Ich habe einige Baiser-Rezepte ausprobiert und dieses hier ist das beste! Es hört sich vielleicht am Anfang kompliziert an, wegen dem heißen Wasserbad, aber das geht eigentlich ganz fix. Wichtig ist, dass du solange schlägst, bis es sich wieder abgekühlt hat, den Baiser auf dem Backblech erst antrocknen lässt und den Ofen eher niedriger als höher stellst. Trau dich! Du wirst es wahrscheinlich nur bereuen, sie nachgebacken zu haben, wenn du viel zu viel von ihr gegessen hast, weil sie einfach so lecker ist.Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße <3

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